Mittwoch, 20. Dezember 2006

Zeit zu gehen

keysujet_plakat„Zeit zu gehen“ ist ein österreichischer Dokumentarfilm und gleichzeitig der bewegendste Film, den ich bis dahin gesehen habe. Ohne schaulustig eine Kamera auf Sterbenskranke zu richten, stellt er glasklar dar, worum es im Leben geht und dass der Tod dazu gehört, bestenfalls natürlich das Ende einer wunderschönen Reise sein sollte. Großartig, dass diese Menschen es dem Zuseher erlauben, einen Blick zu werfen auf ihre Lebensgeschichte, ihre Gedanken und auch Sorgen. Faszinierend wie wenig wir darüber reden, einfach so…alles wird wortwörtlich totgeschwiegen. Dieser Film deckt manches auf, macht einem das Leben bewusst und hat mich mitgerissen.

Freitag, 15. Dezember 2006

Andreas Vitasek „My Generation“

vitasek_mygeMit diesem, seinem zehnten Programm, feiert Andreas Vitasek dieses Jahr sein 25-jähriges Bühnenjubiläum. Wir hatten die Ehre es am 14.Dezember im Rabenhof anzusehen und dabei sehr viel Spaß zu haben. Und auch als jüngere Generation versteht man Gott sei dank die meisten seiner Späße über „seine“ Generation. Ob es nun um Ingeborg, seine sämtlichen Exfreundinnen, oder Karl-Heinz Grasser geht, den er übrigens super imitiert. Zwei Dinge werde ich hier wiedergeben, weil ich sie echt lustig und zu merken fand.
Erstens wären hier vier Worte, die man unbedingt für jede Polizeikontrolle parat haben sollte: Eishockey, Kanu fahren, Schlange und Video schauen. Erläuterungen gebe ich gerne auf Anfrage…
Zweitens hätte ich hier einen kleinen Witz, den ich allerdings jugendfrei abgeändert habe: Was ist kleiner als eine Ameisenmumu? Ein Ameisenspatzi, denn das muss ja da rein…

Na dann freuen wir uns schon auf das nächste Kabarett, denn lachen ist gesund und hält jung. Prost!

Donnerstag, 16. November 2006

Chagall Meisterwerke 1908 bis 1922

acrobatIch hatte am Dienstag, den 14.November, die Gelegenheit zur Eröffnung der Ausstellung „Chagall Meisterwerke 1908 bis 1922“ im „BA-CA Kunstforum“ zu gehen. Eröffnet wurde diese im „Palais Ferstel“ mit Reden der Direktorin des Kunstforums und unseres Bundespräsidenten. Der musikalische Rahmen hat uns jedoch nicht so vom Hocker gerissen. Die Ausstellung war natürlich hoffnungslos überfüllt, aber es war nett die Bilder zu sehen und sich einen ersten Eindruck machen zu können. Wir haben uns die Meinung gebildet, dass uns die in Nizza ausgestellten Bilder, mitunter seine späten Werke, besser gefallen haben. Aber für jeden, der Chagalls Bilder liebt, definitiv ein Muss. Zu sehen ist die Ausstellung von 15.November 2006 bis 18.Februar 2007.

Donnerstag, 9. November 2006

Muuusik!

Nach einem eher experimentellen Konzert der Kompositionsstudenten der Musikuniversität Wien im "Brick5", war es geradezu eine Wohltat „Feinstaub“ zuzuhören, wobei man diese wohl kaum vergleichen sollte, da es für zweitere eher einer Beleidigung gleichkommt. Ein Wahnsinn, dass man ein wahlloses Herumgepuste auf einer Flöte Musik nennt. „Augenblick, Jetzt, Vielleicht!“ Ich weiß es nicht und keiner wusste, was das sollte.
„Feinstaub“, ein Streichquartett mit Sänger, der sich zusätzlich auf einer Gitarre begleitet…tolle, phantasievolle Texte…entführte einen für eine Stunde buchstäblich in eine andere Welt. Ich freue mich auf nächste Konzerttermine!

Dienstag, 7. November 2006

Im Dunkeln ist gut Gunkln!

"Wir - schwierig"

gunkl_prem_wir-007"Das Hirn will ja denken. Und ich glaub, es kommt dem Hirn zumindest einmal da jetzt gar nicht soo drauf an, dass das, was es sich denkt, in der Welt auch beobachtbar ist. Da wäre ja ein großes Schweigen in der Welt. Wenn das, was man sagt, auch nachweislich stimmen muss, bevor man es sagt. Zuerst denkt man was, dann denkt man das ins Reine, ob’s auch wirklich stimmt, ob’s das so in der Welt auch wirklich gibt, und dann erst darf man’s sagen. Da wär’s ruhig."
Gunkls Ausführungen zu folgen war wirklich eine Herausforderung, der ich mich allerdings gerne gestellt habe! Alles in Allem war der Abend im „Orpheum“ mit Gunkls "Wir-schwierig" echt nett, lustig, sehr philosophisch und hat zum Denken angeregt, wenn man mitgekommen ist mit dem Denken und diese Eindrücke dann auch gleich alle verarbeiten konnte.

Freitag, 20. Oktober 2006

Sie holen dich hier raus!

38Gestern, am 19.10., waren „Anajo“ im Chelsea zu Gast, begleitet von einer Band namens „Fertig, los“. Wie sie selbst texten, singen sie „Lieder für alle, für sie und für ihn/Für jung und für alt, wie Medizin“ und helfen einer Anna zu besserer Laune und holen sie ein bisschen raus aus einem Loch. Zugegeben, gestern war einer meiner Auszucker und Glück für alle, die nicht dabei waren. Danke an alle, die es überlebt haben! „Und der Vorhang geht auf/Die Welt geht nicht unter, nimmt nur ihren Lauf/Die Karten werden neu gemischt/Ich bin wieder munter, ich bin wieder drauf/Und der Vorhang geht auf“

Monika Tanzband rettet die Welt!

Unzufriedenheit macht sich breit…

…und es tut mir leid, dass ich es an anderen auslasse. Das Wetter ist einfach traumhaft für diese Jahreszeit und zum ersten Mal in meinem Leben genieße ich den Herbst. Es liegt so eine wundervolle Stille und Gemütlichkeit über der Stadt. Das bringt mich aber auch dazu in mich zu gehen und je mehr ich mich mit mir beschäftige, desto schneller habe ich genug von mir. Die Momente kehren wieder, in denen ich alleine bin und über mich nachdenke. Selten gönne ich mir überhaupt die Zeit, zur Ruhe zu kommen, da ich Angst habe, konfrontiert zu werden. Die Angst kommt wieder die Zeit könne mir davonlaufen, dieses Gefühl nicht mehr lange zu haben…

Montag, 11. September 2006

Für dich...

Du weißt nicht wie es sich anfühlt wie ich zu fühlen. Manchmal bin ich selbst für mich fremd. Ich frage mich, ob du manchmal auch einfach nur weinst, weil du dir so hilflos vorkommst, weil du denkst du hast alles schon verloren bevor du es gewonnen hast. Sieh mich an und sag mir was du siehst!
Ich sehe in dir meinen Grund, meine Lebensfreude, meine Energie. Du bedeutest mir alles und ich verdanke dir mein Leben. Du bist der Mensch, der mich geboren hat und der Lebensretter in einer unglücklichen Sekunde. Ohne dich geht es nicht. Ich wünsche mir, genau so jemand für dich zu sein. Ich möchte deine Hand halten, mit dir gehen, dir dein Leben retten. Du fängst mich ein, führst mich ins Licht, bringst mir Freude und Glück. Mit dir kann ich meine Ängste vergessen, die ich habe, wenn ich alleine bin, Tränen, die ich vergieße aus innerster Traurigkeit. Mit dir fühle ich mich wohl und wie im sicheren Hafen angekommen. Mit dir fühle ich mich wie der glücklichste Mensch, der ich gerne wäre.
Danke an dich, der du mir immer ein Freund bist! In Liebe…

Sonntag, 3. September 2006

Oh, olisiponisches Lissabon!

Für fünf, im Nachhinein sehr schnell verflogene Tage, durfte ich hier noch einmal den Sommer und seine hohen Temperaturen so richtig auskosten. Nachdem ich ja schon einmal in Lissabon war und ich mich in seine engen Gassen, alten Straßenbahnen und netten Bewohner verliebt hatte, musste man mich nicht zweimal fragen, ob ich nicht Lust hätte Lissabon noch einmal zu sehen. Also hieß es am 28.August um 07:05 Uhr Abflug vom Schwechater Flughafen. Wieder einmal hatte ich das Vergnügen, mit der Swiss Air zu fliegen und ihre köstlichen Käsesandwiches zu genießen. Werter Leser, ich bitte mich beim nächsten Flug mit dieser Airline darauf aufmerksam zu machen, dass mir diese Dinger in Wirklichkeit gar nicht schmecken. Besten Dank!

Todmüde kam ich nach einem sehr ausgedehnten Spaziergang in unserem zentral gelegenen Hotel „Travel Park“, das sich im Lauf der Woche als nicht so zentral herausstellte, an und musste mir einmal richtiges Essen einverleiben. Gestärkt ging es dann noch auf zu einem abendlichen Erkundungsspaziergang durch die Stadt, mit Zwischenstopp bei einem Restaurant mit äußerst netten und sehr charmanten Kellnern.

Die nächsten drei Tage hieß es so viel wie möglich zu sehen und das Flair dieser Stadt einzufangen. Wir haben die Aussicht genossen von der Burganlage Castelo de São Jorge und der Aussichtsplattform des Elevador de Santa Justa (wo ein netter Spanier gleich ein Foto von mir und ihm machte, um dann zuhause zu behaupten ich wäre sein Urlaubsflirt gewesen), sind mit der berühmten Eléctrico 28 durch ganz Lissabon gefahren, waren beim Torre de Belém und dem Kloster Mosteiro dos Jerónimos und bei der Christusstatue Christo Rei, die uns eine Weltreise abverlangt, aber einen traumhaften Ausblick beschert hat. Viele, viele Kilometer haben wir in Lissabon in irrsinniger Hitze zurückgelegt.

Müde, viele Eindrücke reicher und einen Temperaturschock erwartend ging es dann am 01.September wieder zurück in die Heimat und schneller als jemals erwartet waren die Sommerferien auch schon wieder aufgebraucht. Wieso vergeht die schöne Zeit immer so schnell? Tja, vielleicht eine Frage für die Rubrik „Dumm(?) gefragt“ des Standard. Nein, wohl eher eine rhetorische Frage mit folgender Antwort: „Na so halt, weils halt so schön ist vergeht sie wie im Flug!“.
Und weils wirklich schön war, freue ich mich einfach schon mal auf den nächsten Urlaub und die nächsten Reisen. Es gibt ja noch viel zu sehen!

Ach ja, eines muss ich euch auf diesem Wege noch sagen, liebe Lissabonner: Ihr hört euch für jemand Spanischsprechenden an wie ein Holländer für einen Deutschsprachigen. Ihr habt immer sehr nett auf mein Spanisch geantwortet, aber immer viel zu schnell und Unspanisch. Aber ich habe es versucht!

Freitag, 18. August 2006

Nur g'schaut wird nicht!

Unter diesem Motto versuche ich meinen echt einmaligen Frankreichurlaub mit drei einmaligen Mädels an der Côte d’Azur zusammen zu fassen. Mal sehen wie weit ich hier komme, nur gab mir die französische Tastatur keine Chance die Erlebnisse täglich mit Freude festzuhalten.

Montag, 7.August 2006
Ganz früh schon bemühten wir uns zum Flughafen Wien Schwechat, wo wir vier uns getroffen haben. Als erste Hürde galt es den Check-In, trotz schwerer Koffer, in die wir unser halbes Leben eingepackt haben, zu überwinden. Alles natürlich kein Problem, womit wir pünktlich, nach einem letzten Einkauf beim Billa, um 10:35 Uhr Richtung Süden abheben konnten. Vom Regen in die Sonne, um einen Muffin und ein Laugenstangerl schwerer, sind wir nach zwei Flügen in Nizza angekommen. Dort wurde uns, um nach Nizza Stadt zu kommen, natürlich gleich ein Tagesticket um € 4.- für den Bus eingeredet. Danach durften wir bemerken, dass auch € 1,30 es getan hätten. Aber wer an die Côte d’Azur fährt, der hat’s ja, nicht wahr?!
In unserem Hotel, dem „Hotel Helvetique“ in der Rue de l'Hôtel des Postes 47, angekommen, haben wir uns in unserem schalldichten Zimmer natürlich sofort wie zuhause gefühlt. Ein Nachbar, der sich für € 22,50 (gesetzt den Fall er ist mit drei anderen Mitreisenden unterwegs) eine große Palette an Videofilmen reinzieht und kleine Kinder am Gang, die von ihren Eltern ausgesperrt werden, weil sie sich nicht und nicht beruhigen wollen. Keine Sorge, Tante Clara regelt das!
Unseren ersten Tag sind wir dann eher ruhig angegangen mit einer Runde durch die Stadt, um zu bemerken, dass unser Hotel sehr günstig liegt und um die Gassen kennen zu lernen, die wir dann tagtäglich gehen sollten. Schlussendlich sind wir am Strand gelandet, wo wir mit Multivitaminsaft und Baguette auf unseren Urlaub anstoßen sollten.

Dienstag, 8.August 2006
Auf geht’s nach einer für die einen mehr, für die anderen weniger erholsamen Nacht. Diese Tatsache muss wohl an dem lauten Straßenlärm gelegen haben, ich kann es mir nicht anders vorstellen!
An diesem Morgen aßen wir noch fremd. Ja, wir hatten Frühstück in der Bäckerei von Monoprix. Nach unserer Bestellung, mit noch nicht überall korrekt angewandten Artikeln, haben wir uns das Essen schmecken lassen und sind aufgebrochen zum Gare Routière, um uns nach den Busfahrplänen der Busse zu erkundigen, die uns die Umgebung näher bringen sollten.
Nach dieser Wahnsinnsanstrengung haben wir uns am Blumenmarkt erholt und wollten unser Glück mit dem Genuss einer Socca, der nizzerianischen Spezialität aus Kichererbsenirgendwas, vollenden. Also gingen wir zu Teresa, die allerdings selbst erst auf den Koch auf seinem Moped warten musste, der dann nach Ewigkeiten des Wartens mit einer Socca angefahren kam. Und so schnell konnten wir gar nicht schauen, war diese auch schon wieder aufgegessen. Dabei hätten wir es belassen sollen! Mehr dazu, lieber interessierter Leser, weiter unten.
Also zogen wir enttäuscht, aber nicht entmutigt weiter. Gleich am ersten Tag haben wir eine kleine Wanderung auf den Colline du Château unternommen. Wer fährt denn da mit dem Aufzug?! Noch in bester Form konnten wir oben einen tollen Ausblick über Nizza genießen, nur leider keinen großartigen, künstlich angelegten Wasserfall, nur einen ausgetrockneten Haufen Steine. Merke: Man darf einfach nie etwas erwarten im Leben, da die Gefahr besteht enttäuscht zu werden!
Das gilt auch für unser Abendessen, eigentlich für sämtliche unserer Abendmahle. Genießen durften wir ungewürzte Spaghetti, geschmackloses Risotto mit Steinpilzen und fettige Bruschetta. Aber mit einer carafe d’eau geht alles viel leichter!

Mittwoch, 9. August 2006
Dieser Tag sollte unser Leben verändern. Es war der Tag des ersten Besuches in der Bäckerei, die unsere Stammbäckerei werden sollte. Brioches, Croissants, Pains aux Noix, Fougasses und natürlich Cremekreuze so weit das Auge reicht! Da isst man natürlich gleich alles auf einmal zum Frühstück. Die Busfahrt nach Monaco könnte ja ohne ordentliche Stärkung zu sehr an den Kräften zehren. Dieses Steuerparadies der Schönen und Reichen hat uns jetzt nicht so vom Hocker gerissen. Hochhäuser auf kleinstem Raum und Menschenmassen. Das Abklatschen der Wachen hat uns eher enttäuscht, vielleicht weil wir uns so einen Aufmarsch wie in London erwartet haben. Sehr schön war aber dann eher fern vom Trubel ein kleiner, aber feiner exotischer Garten mit wunderschönem Blick aufs Meer.
Nach ein paar Stunden in Monaco waren wir der Meinung alles gesehen zu haben und noch so optimistisch zu meinen wir schaffen Menton, an der italienischen Grenze gelegen, locker auch noch. Die Busfahrt dorthin hat uns alle dahingerafft, sodass wir uns in Menton angekommen, gleich wieder mit Süßem aus der Bäckerei stärken mussten. Dann begaben wir uns auf die Suche nach der Rue Longue, die uns am meisten interessierte, da wir dort noch Häuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert bewundern konnten. Dann fing es langsam an zu regnen und wir hatten Spaß. Wir haben uns schutzsuchend unter einen Dachvorsprung auf ein paar Stühle gesetzt, welche ein paar französische Jünglinge gerade im Regen trocken wischten. Eigentlich haben wir ihnen ja damit einen Gefallen getan und der Beruf des Sesselwärmers war geboren. Natürlich hat einer von ihnen dann auch gleich noch ein Foto von uns gemacht, obwohl sich jeder von uns ziemlich geziemt hat die Kamera herzugeben. Wie nett! Vite, Vite sind wir weiter durch den Regen mit Zwischenstopp, um noch die Spezialität von Menton, Zitronenkuchen von Omi, zu essen. Da auch diese uns nicht nach Hause fahren wollte, ging es wieder zurück zum Bus. Noch nichts ahnend, freundlich wie immer, sind wir eingestiegen und damit begann die Busfahrt des Wahnsinns. Meine Lieblingsbusfahrerin, die wohl auch abends noch ihren Mann fertig macht, ließ ihre Aggressionen an Mitfahrenden aus, Jogger waren schneller als wir und ein Wahnsinniger konnte seine Augen einfach nicht von Tanja lassen. Das kann man alles nur mit Humor und Lachen ohne Ende hinnehmen. Der Bus, der Verrückte macht, ließ uns ungefähr nach zwei Stunden für eine Strecke von einer halben Stunde frei. Amen!

Donnerstag, 10.August 2006
Wir gönnen uns einen ruhigen Tag und widmen uns der Kultur im Musée Marc Chagall, schreiben Postkarten im Kaffeehaus und genießen die Abendsonne am Strand.
In der Hoffnung, den Tag perfekt zu machen, gingen wir zum Heurigen von Nizza und bestellten endlich unsere heiß ersehnte Socca. Taugen tut sie wohl mehr als Schimpfwort, da sie unsere Gaumen nicht so freute. Wir mussten unbedingt noch etwas nach essen. Also ab ins nächste Lokal, die mühevoll vier Stühle in allen Farben und Formen für ein gemütliches Zusammensein in allen Höhenlagen zusammenkratzten. Der Geschmack der Socca hat sich jedoch so sehr eingebrannt, dass sogar die Crêpes für manche danach geschmeckt haben. Gute Nachricht allerdings lautet: Der Abend war mehr als perfekt, weil er einfach so lustig war! Denn nicht nur unser Freund, der Henna-Mann, der niemals in eine Bäckerei geht, ohne etwas zu kaufen, hat ihn zu einem unvergesslichen Abend gemacht.

Freitag, 11.August 2006
Der Tag der großen Wanderung.
In der Früh bestellten wir noch nichts ahnend in unserer Stammbäckerei, schritten zum Bus und machten uns auf den Weg nach Eze. Dort angekommen, bekamen wir einen nichts sagenden Plan, ähnlich einer Kinderzeichnung, in die Hand gedrückt, klauten Papierthermometer, die eine ewig gleiche Temperatur von 25 Grad Celsius anzeigten, stärkten uns noch einmal im einzigen Supermarkt in this area und gingen locker flockig darauf los. Eine Stunde Aufstieg?! Kein Problem, das muss wohl eher die Zeit sein, die Rentner da hinauf brauchen! Doch man nehme eine Portion Mittagshitze und wir vier waren schon nach einer Viertelstunde schlapp. Doch gepackt vom Ehrgeiz, ließen wir uns nicht unterkriegen und irgendwann nach einer Stunde Wegzeit ist uns sogar ein Mensch über den Weg gelaufen. Dieser meinte es kann sich nur noch um three zero Minuten handeln. Das änderte nichts am Zweifeln, ob es sich überhaupt um den richtigen Weg handelt und den Scherzen, dass wir einer Vorstellung aus Häusern aus Pappkartons und Stimmen aus einem Lautsprecher, nachliefen. Doch nach 1 ¾ Stunden konnten auch wir rufen „We are upstairs!“ und freuten uns über die Aussicht und den echt netten, kleinen, verschachtelten Ort.
Nach diesem Ausflug fuhren wir zurück nach Nizza und besuchten noch die „Confiserie Florian“, weil sie gerade am Weg gelegen ist. Die überaus freundliche Führung wurde in einer Mordsgeschwindigkeit tonbandähnlich abgehalten und gekostet durfte auch werden. Ab ging’s in den Shop, ein Paradies aus Schokoladen und kandierten Früchten. Bezahlen können Sie mit Visacard, Mastercard, Traveller Check, US Dollar, wenn Sie wollen auch mit Schweizer Franken! Vielen Dank!

Samstag, 12.August 2006
Was ist mir von Antibes noch in Erinnerung geblieben? Um ehrlich zu sein…der unglaubliche Wunsch, ins Picassomuseum zu gehen, das dann aber leider wegen Umbauarbeiten geschlossen hatte, und die Suche nach Nahrung. Nach dem zweimaligen Besuch derselben Bäckerei, einem Einkauf im Supermarkt und einer Runde durch die Stadt, beschlossen wir, wieder nach Hause zu fahren und den Tag noch in Nizza an der Promenade des Anglais am Meer zu genießen
Zu Abend sind wir dann in der Crêperie bei uns um die Ecke eingefallen. Die Bedienung war witzig, die Fische im Aquarium so einzigartig, dass der Kellner uns fragte, ob wir etwa in Österreich keine Fische hätten und die Toilette mit den Kameras an der Decke ein klein wenig suspekt. Spaß g’habt wird!

Sonntag, 13.August 2006
Am Tag des Herrn sollst du ruhen oder tausend Schritte tun. Wir entschieden uns für ersteres und gönnten und einen Tag am Strand und einem gemütlichen Abend zu Hause.

Montag, 14.August 2006
Das erste Mal nehmen wir den Zug, um einer langen Busfahrt zu entgehen und fahren nach Cannes. Dort schlendern wir so durch die Gassen, vorbei am Palais des Festivals et des Congrès, Handabdrücken berühmter Mitmenschen, hinauf zur Eglise Ste.Anne und wieder hinunter zum Hafen. Schön gemütlich war das Cannes für uns und wir beschlossen, dass uns Nizza besser gefällt.

Dienstag, 15.August 2006
Vor ein paar Tagen schon haben wir eine Schifffahrt (die man ja jetzt mit drei f schreibt) nach St.Tropez gebucht und begeben uns schon sehr früh zum Hafen. Die Fahrt ist noch etwas kühl und sehr windig, aber sehr schön. Vor allem, weil einem jederzeit Delphine begegnen könnten und diese Möglichkeit lässt manche erstarrt aufs Meer blicken. Andere wiederum widmen sich den anderen Passagieren, wie drei Japanern, die vor uns sitzen und einem Italiener in sexy Badeshorts, deren Leben und Beziehung zueinander wir eifrig zu analysieren versuchen.
In St.Tropez haben wir fünf Stunden Zeit uns die Stadt anzusehen, was allemal reicht. Ein zur Schau stellen seines gesamten Hab und Guts, überteuerte Preise und Menschenmassen…das ist St.Tropez. Hätten wir nur bloß ein paar Tage dort verbracht und dort übernachtet, wir hätten es geliebt, meinte ein Mann am Hafen zu uns. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal! Aber dann wirklich mit Champagner trinkenden Ladies, Turboflitzern aus Hamburg und Schönen und Reichen, bitte!
Auf der Fahrt zurück sind wir eingeschlafen und waren geplättet vom Tag. Wie gut man schlafen kann auf einem Tisch mit seiner Tasche oder Weste als Unterlage, wenn man müde ist!
Der Tag hat mit einem Feuerwerk zum Feiertag einen schönen Abschluss gefunden.

Mittwoch, 16.August 2006
Unser letzter Tag war noch einer Intensivierung unserer Eindrücke von Nizza gewidmet, also mussten wir natürlich unbedingt noch einmal an den Strand, wo wir gemütlich gesessen und gelesen haben, und Einkaufen gehen.
Am letzten Tag hat sich Nizza auch noch einmal von seiner besten Seite gezeigt, aber trotzdem werden wir uns an ein paar unfreundliche Zeitgenossen erinnern, die uns andererseits halfen unsere Ideen für die Eröffnung eines französischen Restaurants zu konkretisieren. Hier gibt’s jetzt neu: halbe Pizzen zum Preis einer ganzen, Preisaufschlag, wenn man sein Essen mitnehmen möchte, ansonsten wär’s ja nachvollziehbar, warme Küche zwischen 18:30 und 18:45 Uhr und die unfreundlichste Bedienung, die man sich nur vorstellen kann. Speisekarten?! Nein, denn nur g’schaut wird nicht!
Trotz allem hatten wir unser bestes Essen auswärts seit Tagen, um nicht zu meinen überhaupt, in einem sehr beliebten Restaurant, wo man wie am Fließband bedient wurde. Ca marche! Vite, vite!

Donnerstag, 17.August 2006
Alles hat ein Ende. Leider auch dieser schöne Urlaub!
Endlich kennt man die Gegend wie seine Westentasche, kann man sich verständigen und fühlt sich wohl, muss man auch schon wieder fahren.
Ein letztes Cremekreuz, ein Flan, eine Apfeltasche zum Frühstück und um 11 Uhr brechen wir langsam auf zum Flughafen, wenn uns nur bloß irgendein Bus bringen wollen würde.

An dieser Stelle wäre auch noch ein Danke an unsere Putzfrau angebracht, die unser Zimmer stets sauber gehalten hat, nie aufgegeben hat den ekelhaften Überwurf auf unsere Betten zu legen und uns fast immer genügend Handtücher gab. Mögest du glücklich werden mit unseren Haargummis, den Flip-Flops und den grünen, kapselförmigen Zuckis!

Am Flughafen musste Nessi dann unbedingt noch mit einem Security flirten. „Beautiful eyes!“, sagte dieser. „Contacts?“, der eifersüchtige Kollege. Als sie nun herausgefunden hatten, dass wohl doch alles Natur ist, konnte sich unsere Vierte im Bunde mit ihrem Bombenwitz nicht mehr zurückhalten: „So you don’t see the bombs in my bag! Hi, hi!“ Merke: You better not joke on airports during security checks, my dear!
Nach zwei aufregenden Flügen mit Zwischenstopp in Zürich, zwei grauslichen Laugenstangerl und dank einem netten Flugbegleiter Getränken en masse, kamen wir um 18:35 Uhr in Schwechat an und sind mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach Hause gefahren, denn Nizza war einfach Welt!

In diesem Sinne, liebe Freunde: Shakira, Shakira!

Sonntag, 30. Juli 2006

Wir sind Anna!

Genau ich bin Anna, der es oft so bewusst ist, am Leben zu sein, dass sie gar nicht weiß, wie sie mit dieser Energie umgehen soll. Dann ist sie ganz aufgekratzt, ewig strahlend und könnte buchstäblich platzen. Die andere Anna fühlt sich gerade hilflos. Eigentlich wird ihr im Leben alles auf einem Silberteller serviert, sie bräuchte sich nur zu bedienen. Warum lässt sie nur oft anderen den Vortritt und will dann nichts lieber als das, was der Tischnachbar hatte?! Nichts lieber als es selbst zu probieren, sich trauen, alles auf eine Karte zu setzen! Denn nichts schlimmer, als wenn du alles hast, was du willst, aber nicht, was du brauchst.

Ich möchte das Gefühl haben angekommen zu sein und dafür habe ich wohl noch ein Stückchen Weg vor mir. Nun werde ich erstmal beruhigt ausschlafen gehen. Und morgen schon mache ich das im Traum Ersehnte zur Wirklichkeit. Hex, hex!

Sleep well and dream a little dream!

ANNA

"I'm not like the others, but I can pretend."

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